Das Gefühl daheim zu sein

Die Wohnung Bienenstock ist nach der historischen Sage Die Schweden in Oberstdorf benannt. Demnach rückten die Schweden gegen Oberstdorf an. Die Oberstdorfer versteckten ihr Hab und Gut oberhalb von Gerstruben am Kegelberg auf einer Alpe. Die Gerstrubener hielten Wache und als die Schweden den Zufluchtsort erstürmen wollten, verteidigten sie sich mit herabrollenden Felsen. Doch die Schweden plünderten und raubten nun in der Umgebung alle zugänglichen Häuser und trieben von der Lugenalpe eine große Viehherde mit sich fort gen Sonthofen. Doch in der Rubener Oib hatten sich viele Oberstdorfer Weiber mit Bienenkörben verborgen. Als die gestohlene Herde hier durch kam, warfen sie die Bienenkörbe unter das Vieh, wodurch die Tiere, wild geworden durch die Bienen, auseinander stoben und sich im Wald und den Feldern verloren. Die entlaufenen Tiere fing man nachher wieder ein und so war ein Großteil der Herde gerettet. Seither dürfen die Weiber in Oberstdorf beim Rosenkranz „voranbeten“.

Die Wohnung "Fuchs" wurde benannt nach der alten Allgäuer Sage vom Oberöschler Fuchs.
Im oberen Ösch bei Oberstdorf gegen Loretto ging ehedem der "Oberöschler Fuchs" um. Er hatte fürchterlich feurige Augen und einen langen feurigen Schwanz und wurde zur Mitternachtsstunde oft gesehen. Er brachte die Leute wohl recht in Schrecken, tat aber niemandem etwas. (...) Über seine Herkunft erzählte man, dass er der Geist eines frevelnden Wildschützen war (...) der zur Strafe nun umgehen musste.

In den frühen Morgenstunden, lang vor Betläuten, wollte ein Weib von Dienersberg nach Oberstdorf zum Beichten. Als sie in die Nähe von Loretto kam, vernahm sie wunderliebliche Musik, dass sie nicht genug lauschen konnte. Die Musik kam immer näher heran und zuletzt bemerkte sie, soviel sie in dem Schein ihrer Lampe unterscheiden konnte, dass über dem Boden schwebend ein Schlitten vorbeischoss. Es ging rasend schnell dahin, trotzdem aber erkannte sie, dass Leute darin saßen. (...) da überkam sie ungemein große Furcht und sie wollte schnell nach dem ganz nahen Loretto eilen, allein es war ihr gar nicht möglich dahin zu kommen, so sehr wurde sie "verführt" und so musste sie herumirren, bis in der Lorettokapelle das Gebet geläutet wurde. Von da an fand sie den Weg wieder, von dem sie nie geglaubt hätte, dass sie ihn je einmal verfehlen könnte. (...)

Die mit über 100 qm größte Wohnung Maria Loretto wurde nach der St. Maria Loretto Kapelle, der größten der drei Lorettokapellen in Oberstdorf benannt.

Loreto ist nach Rom der zweitwichtigste katholische Wallfahrtsort in Italien. Der Legende nach befindet sich in der Basilika vom Heiligen Haus die Santa Casa (Heiliges Haus von Nazaret), in der Maria aufwuchs.
Daher kommt es zu der namentlichen Verbindung Maria Loretto und auch optisch gibt es zahlreiche Loreto-Kapellen, die baulich dem heiligen Haus nachempfunden sind.

Die Appachkapelle ist die kleinste der drei Lorettokapellen, weshalb wir auch unsere kleine Wohnung nach ihr benannt haben. Über ihre Entstehung erzählt man, dass die Stillach in alten Zeiten wiederholt derart verehrend über die Ufer trat, dass die Feldungen der Oberstdorfer bedroht wurden.
Da gelobten die Oberstdorfer, sie wollen eine Kapelle erbauen, wenn sich der Fluss ableiten ließe und veranstalteten unter Vorantragung von Kreuz und Fahne einen Bittgang.(...) Der Weg, den man mit dem Kreuze eingeschlagen habe, den habe das Wasser auch zu seinem Laufe gewählt und all die Biegungen und Krümmungen mitgemacht, in denen man mit dem Kreuze vorangegangen war. (...) Bis heute hat der Bachlauf seine wunderlichen Krümmungen und Biegungen beibehalten. Die Kapelle wurde dem Gelöbnis entsprechend erbaut und zum Andenken "Abbachkapelle" (abgeleiteter Bach) genannt.

Die Wohnung Josef ist nach der Josefskapelle benannt, welche im Jahre 1671 erbaut und 1685 geweiht wurde. Der Erzählung nach verdankt die Josefskapelle ihre Entstehung einem Vater von zwölf Söhnen. Diese zwölf Söhne hätten sich dem geistlichen Stande gewidmet und seien Priester geworden, und so habe der Vater aus Dankbarkeit für diese Freude und Gnade durch Kornauer Maurer und Zimmerleute die Kapelle bauen lassen.